Unter dem Begriff "Jiu-Jitsu" findet man heutzutage verschiedene Stile und Ausprägungen der ursprünglich japanischen Kampfkunst.
Wir trainieren eine Variante des brasilianischen Jiu-Jitsu (BJJ) / Gracie Jiu-Jitsu (GJJ), welche von Großmeister Hélio Gracie Ende der 1920er Jahre in Brasilien entwickelt wurde.
Ursprünglich trainierte Hélio gemeinsam mit seinem älteren Bruder Carlos traditionelles japanisches Jiu-Jitsu.
Da Hélio aber nicht die notwendige körperliche Größe und Stärke besaß, um die traditionelle Kampfkunst anzuwenden, musste er die Techniken modifizieren, um gegen seinen besser konstituierten Bruder bestehen zu können.
Die daraus entwickelte Kampfkunst eignet sich ideal für die Selbstverteidigung, da sie es einem ermöglicht, sich gegen physisch überlegene Gegner verteidigen zu können.
Besonders bekannt wurde BJJ / GJJ durch die ersten UFC Turniere Anfang der 90er Jahre.
Bei diesen Turnieren handelte es sich um Mixed Martial Arts (MMA) Wettkämpfe, bei denen Kämpfer unterschiedlicher Kampfsportarten, ursprünglich ohne Gewichtsklassen gegeneinander antraten.
Der Sohn von Hélio, Royce Gracie, gewann als leichtester Teilnehmer 3 der erste 4 UFC Turniere.
Bis heute zählt BJJ zur Pflichtausbildung jedes professionellen MMA-Kämpfers.
Besonders bemerkenswert an Royce‘ Siegen war, dass er beinahe alle Kämpfe durch Aufgabe des Gegners gewann und dabei weder sich selbst noch seinen Gegner nennenswert verletzte.
Dies gelang ihm durch die Taktiken und Techniken des Jiu-Jitsu, welche so auch in der Selbstverteidigung verwendet und unterrichtet werden:
Anstatt sich auf Schnelligkeit und Kraft zu verlassen, beruht jede Technik aus dem Jiu-Jitsu auf Hebelwirkung und Timing. Es werden nur Techniken verwendet, welche auf natürlichen Körperbewegungen basieren. Die Effizienz der Techniken, sowie die natürlichen Bewegungen ermöglichen es in einem Kampf seine eigene Kraft zu sparen, während gleichzeitig Gegner dazu gebracht werden, ihre Energie zu erschöpfen. Nur auf diese Weise können größere, schwerere und athletischere Gegner letztendlich besiegt werden.
Des Weiteren wird jede Technik unter dem Aspekt der Selbstverteidigung betrachtet. Im Jiu-Jitsu gibt es zusätzlich auch Techniken, welche in einer sicheren, sportlichen Wettkampfumgebung Anwendung finden und auch nur dort Sinn machen. Jedoch liegt der Fokus in unserem Training auf "straßentauglichen" Selbstverteidigungstechniken.
Jiu-Jitsu ist also eine Kampfkunst- und Kampfsportart mit dem Ziel der Selbstverteidigung. BJJ fokussiert sich dabei auf Grappling und Bodenkampf.
Diese Taktiken und Techniken machen Jiu-Jitsu zu einer der wenigen Kampfkünste, die es einem ermöglicht, sich gegen einen körperlich überlegenen Aggressor zu verteidigen und ihn schlussendlich zu kontrollieren.
Jiu-Jitsu ermöglicht eine verhältnismäßige Verteidigungshandlung - von reiner Kontrolle bis hin zu schwersten Verletzungen.
Auf dieser Basis werden Selbstverteidigungsstrategien unterrichtet, welche moralisch und ethisch vertretbar sind und mit den österreichischen Notwehr- und Nothilferegelungen übereinstimmen.
Die Tatsache, dass nicht auf reine Schlagkraft vertraut wird, macht Jiu-Jitsu auch zur idealen Kampfkunst für Frauen und Jugendliche.
Aufgrund der vielseitigen und verhältnismäßigen Einsetzbarkeit wird Jiu-Jitsu weltweit von unzähligen Militär- und Polizeieinsatzkräften trainiert.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.